Talha, Gewinner unseres „Junge Helden“- Stipendiums im Interview!
Bis Ende November hatten viele die Chance, sich für das Junge Helden Stipendium zu bewerben. In Zusammenarbeit mit mystipendium.de, haben wir ein Stipendium für das AIFS Camp America Programm inkl. 1.000 Euro Taschengeld und einem Reisegutschein im Wert von 1.800 Euro vergeben um einen jungen Menschen auszeichnen, der bereits in frühen Jahren einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft und seiner Umgebung geleistet hat. Talha ist der glückliche Gewinner unseres Junge-Helden-Stipendiums. Als er am Wochenende sein Vorbereitungstreffen für seinen Camp America Aufenthalt besucht hat, nahm er sich am Schluss noch die Zeit, um uns ein paar Fragen zu beantworten.
Talha, du hast gerade dein Vorbereitungstreffen für deinen Camp America Aufenthalt besucht. Wie war es? Hast du nützliche Informationen bekommen und fühlst du dich nun besser auf deinen Auslandsaufenthalt vorbereitet?
Es war auf jeden Fall sehr hilfreich. Bei einer Aufenthaltsdauer von 2 ½ Monaten in den USA und einem anschließenden Reisemonat hat man doch einige Fragen. Ich wusste bereits einiges z.B. über die amerikanische Kultur, aber das meiste, was ich mich vor dem Vorbereitungstreffen gefragt habe wurde jetzt beantwortet.
Wie kam es denn überhaupt zu deiner Bewerbung für das Stipendium?
Ich habe letztes Jahr an einem Programm teilgenommen, bei dem ich 3 ½ Wochen an einem Campus in den USA war und nach der Zeit wusste ich, dass ich nächstes Jahr wieder zurück in die Staaten muss. Doch ich wusste nicht wie. Und dann hat mir eine Freundin von dem Stipendium bei AIFS erzählt und das es perfekt auf mich zugeschnitten wäre und so habe ich mich dann beworben.
Also kanntest du das Camp America Programm vorher nicht?
Bis zu dem Zeitpunkt kannte ich weder AIFS noch das Camp America Programm.
In deiner Bewerbung hast du angegeben, dass du bei der Organisation 180° Wende hilfst. Was genau sind deine Aufgaben dort?
In meiner FSJ-Tätigkeit mache ich sehr vieles. Wir haben eine Beratungsstelle, d.h. ich bin mit sehr vielen bürokratischen Aufgaben vertraut aber ich helfe z.B. auch Jugendlichen dabei ihre Lebensläufe oder Bewerbungen zu schreiben (Arbeitsmarktintegration). Zudem haben wir viele kleinere Projekte, die ich übernehme und dann koordinieren muss. Ich bin der Mann für alles im Büro (im positiven Sinne ;)).
Zudem haben wir mitbekommen, dass du als Junior Botschafter bei UNICEF tätig bist. Wie bist du dazu gekommen?
2014 habe ich von dem UNICEF Wettbewerb zum Junior-Botschafter des Jahres erfahren, bei dem man ein Projekt zum Thema Kinderrecht entwerfen und vorstellen musste. Und da ich damals das Projekt zum Thema Flüchtlingskinder hatte (dies läuft jetzt immer noch nur in anderer Form), habe ich an dem Wettbewerb teilgenommen und hatte das große Glück zu gewinnen. Im Anschluss war ich ein Jahr lang als Junior-Botschafter tätig und konnte das Projekt dadurch weiterausbauen und habe Menschen getroffen, damit ich weiterhin auf die Flüchtlingsthematik aufmerksam machen konnte.
Wie war es denn als du das Stipendium gewonnen hast? Wo warst du gerade? Wem hast du zuerst davon erzählt?
Da es ja eine Abstimmung war, waren so viele Menschen mobilisiert und es war einfach so überwältigend, wie viele Menschen man noch kennt und wie viele einen aus der Kontaktliste unterstützt haben. Viele meiner Freunde und Familienmitglieder haben mitgefiebert, sich gefreut und tun es auch jetzt noch. Ein Bekannter hat sogar einen Facebook-Post veröffentlicht, der 20.000 Menschen erreicht hat.
Als ich von dem Sieg erfahren habe, war ich gerade in meinem Zimmer an meinem Handy und habe sofort meinen Freunden Bescheid gegeben. Ich habe auch direkt so viele Nachrichten bekommen. Einer meiner Freunde hat sogar sein Profilbild geändert auf dem stand: Talha hat gewonnen! Das war einfach ein überwältigendes Gefühl, dass man einfach nicht beschreiben kann.
Auf was freust du dich denn am meisten während deines Auslandsaufenthaltes?
Was das Camp betrifft, so steht da ein großes Fragezeichen mit der Tendenz zu: es wird einfach eine hammer Zeit und im Anschluss werde ich während meines Reisemonats zurück auf den Campus, wo ich letztes Jahr war.
Wovor hast du vielleicht Angst oder Bedenken?
Bedenken habe ich keine außer der Frage, wie das mit der Freizeit ist. Ich würde zum Beispiel gerne viel Basketball spielen und man weiß vorher nicht, ob man genügend Zeit dafür hat oder ob man jemanden findet, der mit einem ein paar Körber werfen geht, weil alleine ist scheiße (Talha lacht). Ich denke, wenn ich in einem anderen Land bin, besonders mein Camp liegt in Connecticut an der Küste, einfach 10 Wochen lang abzuschalten bevor das Studium losgeht – das kann nur Hammer werden.
Wie bleibst du in Kontakt mit deiner Familie/ deinen Freunden?
Ich hab schon nachgefragt. Es gibt WLAN!! J D.h. ich werde über WhatsApp allen schreiben und Bilder schicken und versuche zudem so vielen Menschen wie möglich, die mich bei dem Wettbewerb unterstützt haben, Videos oder Postkarten zu schicken und vielleicht probiere ich das auch mal mit einer Flaschenpost, aber ich glaube das klappt nicht ;).
Weißt du denn schon in welches Camp du gehst und was deine Aufgaben dort sein werden?
Ich bin im Camp Incarnation platziert, das ist in Ivorden (Connecticut) an der Ostküste und ich werde dort als General Counselor tätig sein und Kindern Basisgrundlagen im Gitarre spielen vermitteln. Ich hätte den Kindern gerne Basketball beigebracht, aber in den USA werden meist nur Amerikaner für solche Jobs eingeteilt. Andererseits kann das Gitarre spielen auch von Vorteil sein. Wenn ich bedenke, dass es warm ist und wenn man dann auch noch die ganze Zeit Sport macht, dann ist es doch einfacher Kindern Gitarre spielen beizubringen.
In deinem Bewerbungsvideo erzählst du, dass Basketball nicht nur ein Hobby, sondern eine ganz große Leidenschaft von dir ist. Du spielst in der NBBL und trainierst bestimmt sehr häufig in der Woche. Wie handelst du das ganze während du solange weg bist?
Ich spiele leider schon länger nicht mehr, weil ich ein paar Verletzungen hatte. Dementsprechend war ich weniger beim Training und konnte dafür auch andere Sachen und andere Sportarten ausprobieren. Basketball bleibt für mich aber dennoch sehr wichtig, da ich nächstes Jahr gerne (ohne meine Verletzungen) weitermachen möchte. Deswegen wollte ich auch nachfragen wie viel Zeit man so für sich und vielleicht auch das Training hat, weil ich gerne Athletiktraining machen möchte, aber ich denke, dass dies in jedem Camp sehr individuell gestaltet ist. Ich muss auf jeden Fall mal mit meinem Camp Direktor sprechen, da der auch sehr sportlich und Rugbyspieler ist. Ich bin definitiv guter Dinge und denke, dass man immer Zeit für ein paar Liegestütze hat.
Was hast du für deinen Reisemonat geplant?
Mein Camp Aufenthalt endet am 20 August. Im Anschluss werde ich erstmal für 3 Tage nach New York und Freunde besuchen, die dort ein Freiwilliges Soziales Jahr machen. Danach werde ich eine 8-tägige Ostküstentour machen, bevor ich dann von New Orleans aus mit dem Bus nach San Antonio fahren werde. Dort werde ich die letzten 3 Wochen bei Freunden unterkommen. Das ist alles wirklich ein wahr gewordener Traum für mich.
Wirst du während deiner Zeit in America einen Blog schreiben oder ein Videotagebuch drehen?
Ich hatte mir überlegt Videos von meinem Aufenthalt an AIFS zu schicken, aber ein Freund von mir hat das letzte halbe Jahr Bagpacking in England gemacht und die Reise für sich in einem Blog dokumentiert. Ich weiß zwar noch nicht so recht, wie ich das machen soll, mit dem Handy oder dem Laptop, aber diese Amerikareise möchte ich gerne festhalten und dokumentieren.
Wie geht es nach Camp America weiter? Eine Ausbildung? Studieren? Oder vielleicht doch Profi-Basketballer werden?
Profi-Basketballer kann ich nicht mehr werden, dafür müsste ich jetzt schon zu den Besten gehören und das tue ich leider nicht. Mein Plan ist es ab Oktober in Köln Jura zu studieren und ich möchte später gerne nochmal in die USA um vielleicht meinen Master oder Sommerprogramme zu machen. Das Land als solches hat mich einfach gepackt.
Hier nochmal das Gewinnervideo von Talha:

