Tripfinder

0 Suchergebnisse

Nichts gefunden :(

Mein Unialltag in Costa Rica – Lea im Auslandssemester

Unsere Stipendiatin Lea hat mit unserem Programm Studieren im Ausland ein Auslandssemester in Costa Rica verbracht und berichtet hier von ihrem ganz besonderen Alltag als Studentin in Lateinamerika:

Strand in Costa Rica

Kurswahl in Costa Rica

Ich hatte das Glück, während meines Studiums ein Trimester in Costa Rica an der Veritas Universidad studieren zu dürfen. Obwohl ich den Unialltag bereits aus Deutschland kenne, war es doch nochmal etwas völlig Neues für mich. Ich konnte vorab aus einem bunten Angebot an Kursen wählen, wobei der Fokus der Fächer auf Biologie oder Umweltkursen lag. Es gab zwar auch Kurse im Bereich der Psychologie oder Kunst, aber der Großteil der Studierenden war mindestens in einem Umweltkurs.

Ich habe mich neben meinem Intensivkurs in Spanisch für die Kurse „Wildcats of Costa Rica“, „Conservation Biology and Endangered Marine Species“ und „Cultural Photography“ entschieden. Alle diese Kurse haben nichts mit meinem Studium in Deutschland zu tun und so war es sehr entspannt, einfach etwas Neues aus anderen Fächern zu lernen. Das Schöne an allen Kursen war die Klassengröße. In jedem Kurs waren maximal 15 Studierende, wodurch die Arbeitsatmosphäre wirklich sehr angenehm war. Die Dozierenden kamen überwiegend aus Costa Rica, aber haben die Kurse zu meinem Glück auf Englisch gehalten.

Lea in ihrem Auslandssemester

Viel Praxis – auf Tuchfühlung mit einheimischen Tierarten

In jedem Kurs gab es Ausflüge, wobei diese bei den Umweltkursen sogar über das ganze Wochenende gingen. Die Uni hat das dann organisiert und so sind wir mit einem privaten Bus an verschiedene Orte gefahren. Mit dem Kurs über Wildkatzen waren wir zum Beispiel in Tortuguero und haben am Strand nach Jaguar Fußabdrücken gesucht und auch wirklich welche gefunden. Davon haben wir dann Gipsabdrücke genommen und meiner liegt heute auf meinem Schreibtisch. Es geht natürlich auch darum, dass man auf den Ausflügen etwas lernt, aber es blieb dabei auch immer viel Zeit, um die Seele baumeln zu lassen und die Mitreisenden besser kennenzulernen.

Einen anderen Ausflug habe ich mit dem Kurs über Meerestierarten gemacht. Da sind wir hoch in den Norden an die Grenze zu Nicaragua gefahren, was insgesamt etwas mehr als sechs Stunden Busfahrt bedeutete, um dort bei einem Forschungsprojekt über Rochen zu lernen und zu helfen. Wir sind dabei erst im offenen Wasser geschnorchelt und haben tatsächlich auch Haie unter uns lang schwimmen gesehen. Anschließend sind wir zum Strand gefahren und haben dort Rochen aus dem Meer gefangen, um sie an Land zu untersuchen. Wir haben sie gemessen, gewogen und geschaut, ob sie Parasiten haben. Danach haben wir sie natürlich wieder frei gelassen. Außerdem haben wir Müll am Strand und im Meer gesammelt, um beim Umweltschutz aktiv zu helfen.
Mit meinem Fotografiekurs haben wir zwei Tagesausflüge in benachbarte Städte gemacht und haben dort den Flair und die Stimmung auf unseren Bildern festgehalten.

Frosch

Echte Einblicke in den Wildtierschutz

Die Uni vertritt die Auffassung, dass man durch Klausuren und Tests viel weniger lernt, als wenn man Referate und Präsentationen macht. Das hatte zur Folge, dass jede Woche Präsentationen anstanden. Manchmal alleine und ab und zu in Gruppen. Außerdem gab es auch oft Gruppendiskussionen, wo jeder noch einmal andere Standpunkte vertreten konnte. Es war schon viel Arbeit, die ganzen Referate zu erarbeiten. Vor allem, weil ich am Wochenende immer unterwegs war und keine Zeit hatte, mich darum zu kümmern. Aber schlussendlich habe ich wirklich eine Menge gelernt und wer weiß, vielleicht ist die Auffassung der Uni richtig und man lernt so wirklich mehr als durch Tests.

Außerdem waren meine Dozierenden auch wirklich sehr bemüht und hatten Spaß am Unterrichten. Besonders mein Wildkatzen Dozent hat sich viel Mühe gegeben. So hat er beispielsweise eine Wissenschaftlerin mit ihrem Spürhund eingeladen. Sie hat uns dann von ihrem aktuellen Forschungsprojekt erzählt, in dem sie zusammen mit ihrem Hund nach Jaguar Kot sucht. So versucht sie herauszufinden, wie viele Jaguare in dem Gebiet leben und wie sie sich untereinander verhalten. Weiterhin hat mein Dozent einige Skype Interviews mit Wissenschaftlern und Umweltschützern aus Südamerika organisiert, die dann unter anderem von der Situation im Hinblick auf den Schutz von Wildkatzen in ihrem Land berichtet haben. Dadurch waren die Kurse nicht so trocken und ich habe viele Einblicke in die wissenschaftliche Forschung und die Maßnahmen, die zum Schutz der Tiere unternommen werden, kennenlernen dürfen.

Essen

Studieren im Ausland? – Jederzeit wieder!

Insgesamt hat sich mein Unialltag auch schnell eingespielt. Morgens hatte ich für einen Monat jeden Tag vier Stunden Spanisch. Danach kamen die anderen Wahlkurse, wobei ich jeden Kurs zweimal pro Woche hatte. Dazwischen hatte ich immer eine Stunde Mittagspause, die ich genutzt habe, um mit meinen Freunden in die nahegelegenen Cafés oder Restaurants zu gehen. Es gibt einige kleine Restaurants, die sich auf die Studierenden eingestellt haben und günstige und leckere Snacks anbieten.

Zusammenfassend haben sich mein Unialltag und die Gestaltung der Kurse schon sehr von meinen Kursen in Deutschland unterschieden. Aber das hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte viel lernen und werde so manche Fakten vermutlich nie mehr vergessen. Ich würde jederzeit wieder in einem anderen Land studieren und neue Erfahrungen machen, denn davon kann man nie genug haben.
Wenn ihr überlegt, auch im Ausland zu studieren, dann macht es auf jeden Fall. Costa Rica wäre dafür auch eine super Gelegenheit, denn da stimmt einfach alles: das Wetter, die Uni, die Menschen und die Natur!