Au Pair,  Australien

Veronika war…

…als Au Pair in Australien und wir haben sie vor einem Jahr interviewt. Hier erzählt sie von ihren Erlebnissen:

Jetzt ist es ein Jahr her, dass ich nach Australien geflogen bin. Und mir kommt es vor als wäre es erst vorgestern gewesen. Rückblickend ist aber in den 7 Monaten Australien sehr viel passiert, ich habe tolle neue Freunde gefunden, einen Kontinent entdeckt der alles, wirklich alles bietet (mehr dazu gleich!), gutes und schlechtes erfahren, ein zweites Zuhause gefunden und das Wichtigste: ich habe meine Entscheidung nach Australien zu gehen, nie bereut.

Die Australier sind unglaublich herzlich und gastfreundlich. Mein Gastpapa hat mich von der ersten Sekunde wie ein Familienmitglied behandelt, die Kinder haben mir sofort vertraut und meine Gastmama hat sich auch immer um mein Wohl gesorgt. Auch wenn ich mehrere 1000 Kilometer von zu Hause weg war, habe ich es auch einfach mal genossen, so frei sein zu können. Ich musste Entscheidungen treffen, Probleme lösen und Herausforderungen meistern, die ich zuvor abgeben konnte oder andere Leute um Rat gefragt habe. Und das macht einen unglaublich erwachsen und stark.

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Als ich im Januar in das Bonner AIFS Büro eingeladen wurde, war ich bei einer Informationsveranstaltung für interessierte Au Pairs dabei. Viele machen sich zu Beginn Sorgen: Wie wird das Leben in einer fremden Familie? Was ist, wenn ich „ausgebeutet“ werde? Wie gehe ich mit den Kindern um? Alles Fragen, die ich mir nie gestellt habe… und wenn doch, dann habe ich für mich entschieden, dass ich daraus trotzdem immer etwas Positives ziehen kann. „Mach was draus!“ sagte eine AIFS Mitarbeiterin und das war das Motto für meine Zeit in Australien. Einfach fallen lassen… und los geht’s!

Australien hat (wie eben schon angedeutet) eine wahnsinnige landschaftliche Vielfalt zu bieten. Das staubtrockene Outback mit seinem roten Sand und wunderschönen „goldenen“ Stunden. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch die Möglichkeit Ski und Snowboard fahren zu gehen! Dann sind da noch die Mega Metropolen Sydney und Melbourne, genauso aber auch kleine Örtchen mit netten Cafes und Shops. Nicht zu vergessen aber auch die grüne Seite Australiens: die Regenwälder!

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Meine Gastfamilie nahm mich mit in die Snowy Mountains, sponserte mich bei einem Flug zum Uluru und gab mir alle Freiheiten, die ich gebraucht habe.
So konnte ich die Vielfalt Australiens entdecken, besondens die Reise ins Outback hat mir gut gefallen. Schon zuvor hatte ich mir gewünscht, einen Teil des Larapina Trails zu wandern. Insgesamt bin ich fünf Tage lang in den West MacDonell Ranges unterwegs gewesen. Ich möchte nicht behaupten, es sei die allerschönste Woche in meiner Australienzeit gewesen, da war doch noch viel mehr… Aber es hat mir die Augen zu mehr Abenteuerlust geöffnet.

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Ich kann mich noch sehr gut an mein Interview in der Bewerbungsphase erinnern. Die AIFS Mitarbeiterin meinte voller Überzeugung: „Vroni, mach das! Geh nach Australien, es wird dir wahnsinnig gut tun!“
Ich kann nur sagen: sie hatte vollkommen Recht. Ich habe in Australien das gefunden, wonach ich zu Hause lange gesucht habe: nach Spaß, Abwechslung im Leben, neue Freunde, Abenteuer und eine neue Umgebung. Da kann ich mich in meiner Heimat so oft umschauen wie ich will, jedes Eck absuchen. Ich finde das Gefühl der Freiheit in Deutschland nicht mehr.
Das mag so klingen, als wäre ich zurück in Deutschland unglaublich unglücklich. Das bin ich keinesfalls! Ich habe mich in Sydney für einen Studienplatz in Deutschland bewerben müssen und an einem sonnigen Tag am Bondi Beach meine Entscheidung für meinen weiteren Lebensweg gefällt. Und auch diese habe ich (noch) nicht bereut.
Die sieben Monate Australien haben mir Selbstbewusstsein und Eigenverantwortung gelehrt. Und alles, was ich erleben durfte, schätze ich heute sehr.
In meinen Augen sollte jeder die Möglichkeit haben, im Ausland zu sich selbst zu finden! Schließlich erzählt man bestimmt noch seinen Enkeln irgendwann davon…

PS: Und ja, natürlich habe ich mein Englisch verbessern können. Allerdings ohne Aussie Akzent, dafür aber mehr englischer Akzent (dank meiner Gastmama). Allerdings hilft es alles nichts, wenn man nicht weiter in Deutschland übt, da muss man am Ball bleiben…!

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