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Work and Travel Australien – Mein Leben wie im freien Fall

Hey, ich bin Amelie und ihr könnt mir glauben, ich gehöre wohl eher nicht zu den Menschen, die sich Hals über Kopf aus einem Flugzeug stürzen. Doch als ich Ende August 2018 meine Reise nach Australien antrat, fühlte es sich durchaus ein kleines bisschen an wie ein Sprung ins Ungewisse.

AIFS Auslandsaufenthalt

Zu Beginn konnte ich mir absolut nicht vorstellen, was mich erwarten würde. Persönlich war es mir wichtig, dieses Abenteuer vorerst eigenständig und unabhängig von meinem Leben zu Hause anzutreten, weshalb ich nur ein Mädchen mit Hilfe der AIFS Networking Liste anschrieb und mich schließlich mit ihr am Flughafen traf. So war ich in gewisser Weise ungebunden, aber nicht allein und ich bin unglaublich glücklich, sagen zu können, dass ich mit ihr nach fast einem halben Jahr und obwohl wir uns zwischenzeitlich trennen mussten, immer noch zusammen reise.

Gemeinsam haben wir mittlerweile schon vieles erlebt und durchgestanden. Nachdem wir am Anfang in Sydney ankamen, war uns beiden klar, dass wir uns erst einmal auf Arbeitssuche begeben mussten, um uns die anschließende Reise leisten zu können. Es dauerte dann auch gar nicht lange, bis wir in einer Landscaping Company im Hunter Valley in New South Wales eingestellt wurden und wir zuerst auf verschiedenen und später auf einer festen Baustelle arbeiteten.

Ich muss ehrlich sein, dass mir die Arbeit gerade am Anfang relativ schwer fiel. Dennoch merkte ich so, dass man in Australien bereit sein sollte, fast jede Arbeit anzunehmen. Nur so kann man über sich hinauswachsen, Neues lernen und neue Erfahrungen gewinnen und vor allem am Ende stolz auf sich sein.

Meine nächste Arbeit fand ich dann in einem Country Pub in Euabalong, was man wohl vielmehr als „Das Nirgendwo“ von New South Wales bezeichnen könnte. Dort putzte ich am Morgen den Pub und arbeitete nachmittags und abends hinter der Bar und das bis zu 65 Stunden in der Woche. Trotz allem gefiel mir die Arbeit und die Möglichkeit, das „andere“ Australien ohne Backpacker kennenzulernen.

Kurz vor Weihnachten, nach drei Monaten Arbeit, konnte unsere erste Reise durch Australien endlich und lang erhofft losgehen. Als vierer Mädelsgruppe erlebten wir die tollsten Sachen und diese Zeit war all die vorherige Anstrengung wert. Wir starteten mit einem supertollen Surfcamp südlich von Sydney und flogen dann nach Cairns, um uns von dort langsam den Weg zurück in den Süden zu bahnen.
Wir wanderten durch Regenwälder, schliefen auf einem Katamaran, mit welchem wir über die Whitsundays segelten, schnorchelten im Great Barrier Reef und cruisten mit dem Auto über Sanddünen auf Fraser Island. Wir wachten jeden Tag auf  und sahen etwas Neues, erlebten neue Abenteuer.
Nach unserer von AIFS zusammengestellten Ostküstentour besuchten wir noch ein absolut gastfreundliches Rentnerpaar, welches ich bei meiner Arbeit im Pub kennengelernt hatte, flogen für knapp eine Woche nach Tasmanien und ließen uns schließlich nach der Great Ocean Road Tour in Adelaide nieder. Nun müssen wir erneut arbeiten, um uns den nächsten Traum, die Westküste und Central Australia zu bereisen, erfüllen zu können, bis es für mich Ende Juni 2019 nach fast zehn Monaten zurück nach Hause gehen wird.

Natürlich kann ich noch nicht für das gesamte Jahr sprechen, doch bis jetzt war es die beste Entscheidung, die ich in meinem Leben getroffen habe.
Ja, vielleicht fühlt es sich manchmal an, als wäre man im freien Fall. Es ist aufregend, es kribbelt im Bauch und manchmal wird man an seine Grenzen gebracht. Doch genau für dieses Gefühl und diese Entwicklung, die man dadurch erlebt, ist das Auslandsjahr doch da (und nicht ohne Grund stürzt sich fast jeder Backpacker bei einem Skydive einfach aus dem Flugzeug).

Ich, für meinen Teil, freue mich auf die restliche Zeit hier in Down Under und ich hoffe, das ihr vielleicht genauso den Sprung wagt und die gleiche tolle Erfahrung macht.

Eure Amelie