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Mit dem Bus durch Neuseeland – Wie du das Land der Kiwis am besten bereist - AIFS Blog

Geschrieben von Vanessa | 07.12.21 09:00

Backpacking in Neuseeland – das ist Abenteuer pur! Doch du fragst dich noch, wie du vor Ort reisen möchtest? Kann eine Busreise genauso unvergesslich und aufregend sein wie ein Roadtrip mit Auto oder Campervan? Und wie flexibel bist du mit einem Bus überhaupt? Finde heraus, ob diese Möglichkeit etwas für dich ist und wie du ohne eigenes Auto die schönsten Ecken des Landes entdeckst.

Hi, mein Name ist Mischa und ich habe Work and Travel in Neuseeland gemacht. Ich bin nach meinem Abi im November 2019 ausgereist, also genau vor zwei Jahren, und habe 10 Monate lang dieses atemberaubende Land bereist. Als ich anfangs in Auckland ankam, wusste ich noch gar nicht so recht, wie ich eigentlich von A nach B kommen möchte. Doch dann wurde ich auf eine Bustour aufmerksam. Hier möchte ich dir nun gerne zeigen, wie ich mit dem Bus durch Neuseeland gereist bin und was ich alles dort erlebt habe.

Ist Reisen mit dem Bus etwas für dich?

Mit dem eigenen Auto oder Campervan durch Neuseeland ist vermutlich der Klassiker unter den Reisemöglichkeiten. Doch neben vielen Vorteilen birgt es natürlich auch ein finanzielles Risiko. Entscheidest du dich hingegen für eine Busreise, ersparst du dir einiges an Arbeitsaufwand und kommst trotzdem noch auf deine Kosten. Glaub mir!

Falls du vor deiner Ausreise zu wenig Zeit zum Arbeiten hattest und deine finanziellen Rücklagen nicht für einen Autokauf ausreichen, bietet dir der Bus eine super Alternative. Aber auch, wenn du dich nicht so gut mit Autos auskennst oder dir die Mühen sparen willst, nach einem Auto zu schauen und es nach deiner Reise wieder zu verkaufen, machst du mit einem Buspass alles richtig.

Du lernst während deiner Reise unglaublich viele Leute aus aller Welt kennen, findest neue Freunde, mit denen du gemeinsam die atemberaubendsten Orte Neuseelands erkundest. Plötzlich traust du dich Aktivitäten, von denen du nicht einmal zu träumen gewagt hättest. Ihr wachst wie eine große Familie zusammen und könnt es gar nicht wahrhaben, wenn diese schöne Tour einmal zu Ende geht. Die Hop-On Hop-Off Touren machen es möglich!

InterCity

Mit dem nationalen Busnetzwerk von InterCity bist du bestens unterwegs, wenn du mal schnell von A nach B willst. Denn dieser Bus dient lediglich dazu, dich in die nächste Stadt zu fahren. Er gehört nicht zu den klassischen Hop-On Hop-Off Bussen, da du nur für den reinen Transport bezahlst. Dafür ist es die ultimative Möglichkeit, mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen, da diese hauptsächlich mit InterCity fahren.

Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, wie du dein Ticket kaufen kannst:

  1. Option:

Du kaufst dir dein Ticket ganz normal über das Internet und erhältst ein E-Ticket direkt auf dein Handy. Dieses musst du dann nur noch dem Busfahrer vorzeigen.

  1. Option:

Du kaufst dir ein Kontingent an Reisezeit, welches du dann als Guthaben gutgeschrieben bekommst. Buchst du nun eine Reise über InterCity, bezahlst du dein Ticket mit Guthaben, welches auf die Reisezeit angerechnet wird. Dadurch sparst du teilweise eine Menge Geld, solltest dir nur im Vorhinein gut überlegen, wie viele Reisestunden du wahrscheinlich benötigst.

Tipp: Sogar für die Überfahrt zwischen Nord- und Südinsel kannst du mit deinem Reisestunden-Guthaben bezahlen. Das ist die wohl günstigste Möglichkeit überhaupt, die Cook-Straße zu überqueren. Bei längeren Reisen ist es außerdem ratsam, nachts zu fahren und dir eine Schlafkabine dazuzubuchen. Dadurch sparst du dir nämlich die Übernachtung im Hostel.

Kiwi Experience

Die großen grünen Busse sind auf Neuseelands Straßen nicht mehr wegzudenken. Sie gehören zu Kiwi Experience, einem Busunternehmen, dass Hop-On Hop-Off Touren durchs ganze Land anbietet. Dabei bist du in einer Reisegruppe unterwegs und hältst an verschiedensten Orten auf deiner Route. Dort kannst du mit deinen neu gefundenen Freunden diverse außergewöhnliche Aktivitäten ausprobieren. Die Tour ist auf junge Backpacker ausgelegt und ermöglicht ihnen, mit Gleichgesinnten aus der ganzen Welt alle Ecken Neuseelands zu entdecken. Du hast größtmögliche Freiheit und deine Wünsche für dein Auslandsabenteuer kommen hier definitiv nicht zu kurz.

Ich habe mich gegen Kiwi Experience entschieden, weil ich einen guten Deal für eine Tour mit einem anderen Unternehmen bekommen habe und mir die Route dort etwas besser gefallen hat. Allerdings waren alle Backpacker, die ich auf meiner Reise getroffen habe und die mit Kiwi Experience gereist sind, wirklich begeistert von der Tour. Hier kannst du also auch nichts falsch machen.

Stray

Suchst du nun nach dem gewissen Extra, einer einzigartig aufregenden Zeit, während du Neuseeland erkundest? Dann bist du wie ich bei Stray goldrichtig.

Ganz unter dem Motto “See more. Do more.” bietet Stray ganz unterschiedliche Touren an. Du kannst nur die Nordinsel oder nur die Südinsel bereisen, eine Tour für eine gewisse Region buchen oder einen Buspass für das gesamte Land ergattern, wie ich es gemacht habe. Die meisten Touren starten in Auckland und enden dort auch wieder. Mit der App von Stray kannst du dann deine Reise stets optimieren und nach Bedarf verändern. Flexibilität pur also! Das Einzige, was leider nicht verändert werden kann, ist die Reiseroute.

Freestyle Pass

Mit dem Freestyle Pass von Stray bist du am flexibelsten. Nachdem du dich für eine Reiseroute entschieden hast, beginnt bereits deine weitere Planung. Denn ab Kaufdatum hast du genau 1 Jahr Zeit für deine Reise. Wann du starten und enden möchtest, liegt dabei ganz bei dir. Über die App hast du den totalen Überblick und kannst je nach Belieben deine Reise planen. Dabei fährt meistens ein Bus pro Tag. Wichtig zu wissen: Während der Reise musst du für jeden Bus zum jeweils nächsten Stopp wieder erneut einen Sitzplatz buchen. Mache dies möglichst frühzeitig, damit der Bus noch nicht ausgebucht ist! Dies bietet dir allerdings auch die größtmögliche Flexibilität, deine Route individuell zu gestalten und auch mal spontan einen Tag länger zu bleiben, wenn es dir an einem Ort besonders gut gefällt.

Deine Travelmates lernst du bereits an der Bushaltestelle kennen. Der Busfahrer ist dabei wie ein weiterer Travelmate, der dir alle Fragen beantwortet und hilft, die beste Zeit deines Lebens zu haben. Er ist Tourguide, Grillmeister, Organisationstalent und natürlich auch Busfahrer in einem. Er erklärt die alles Nötige, was du für deine Reise wissen musst. Ich habe mich sofort wohlgefühlt und kam auch super schnell mit anderen Reisenden aus der ganzen Welt ins Gespräch. Doch keine Sorge, wenn es dir selbst nicht so leicht fällt, auf fremde Menschen zuzugehen. Spätestens dein Sitznachbar wird dich ins erste Gespräch verwickeln. Dabei ist es auch völlig egal, wie gut du Englisch sprichst, denn ihr habt alle das gleiche Ziel: Die Welt entdecken und eine unvergesslich schöne Zeit erleben.

Journey Tours

Falls du jedoch nicht die Flexibilität des Freestyle Passes wünschst und keine Lust hast, alles selbst zu organisieren, dann sind die Journey Tours von Stray vielleicht etwas für dich. Hier bezahlst du einen Pauschalbetrag für eine fixe Reise. Dabei sind Reiseroute und Dauer bereits festgelegt und die Unterkünfte im Preis enthalten. Lediglich Aktivitäten, die du gerne machen möchtest, müssen hinzugebucht werden. Alles in allem übernimmt Stray hier für dich die Planung, wohingegen du nur in Kauf nehmen musst, weniger flexibel zu sein.

Actionreicher Roadtrip mit dem Bus

Auf dem Weg zu den einzelnen Stopps wird dir viel über das Land, die Kultur und die Menschen erzählt. Aber nicht, wie man es aus langweiligen Reiseführern kennt. Die Busfahrer sind in deinem Alter, wie deine restlichen Mates auch und ebenso cool drauf. Ich muss zugeben: Zu Beginn war ich etwas skeptisch, ob diese Bustour etwas für mich ist, da ich normalerweise nicht so gerne Bus fahre. Aber Stray hat einfach alles auf den Kopf gestellt. Ich habe noch nie vorher eine so mega coole Crew erlebt und mich schon immer auf den nächsten Bus gefreut und darauf, auf wen man als nächstes so trifft. Denn ich persönlich habe mich oft dazu hinreißen lassen, noch ein paar Tage länger an verschiedenen Orten zu bleiben.

Noch bevor du an deinem nächsten Zwischenziel ankommst, erfährst du bereits, was dich dort erwarten wird und welche Aktivitäten vor Ort angeboten werden. Ich habe zum Beispiel eine Kajaktour um 5 Uhr morgens gemacht. Puh, das ist früh, ich weiß! Aber der Sonnenaufgang war einfach magisch und das frühe Aufstehen hat sich definitiv bezahlt gemacht. Und da ich ein Adrenalinjunkie bin, habe ich dann in Rotorua Wildwasserrafting über einen 7 Meter hohen Wasserfall gemacht. Und das auch noch an meinem Geburtstag. Hätte ich mir ein besseres Geschenk machen können?

Neuseeland ist außerdem für seine Wanderungen weltbekannt, wie z. B. das Tongariro Alpine Crossing mit seinen smaragdgrünen Kraterseen oder aber der Hike auf den Roy’s Peak in Wanaka mit einer wirklich atemberaubenden Aussicht. Es gibt einfach so vieles zu entdecken und zu erleben! Du kannst einen Bungee Jump oder wie ich gleich einen Fallschirmsprung machen, oder aber ein Flugzeug selber fliegen, ohne jegliche Vorkenntnisse dafür haben zu müssen. Wie wär’s ansonsten mit Speedboat fahren, einer Segeltour, dem Besuch einer Glühwürmchenhöhle, Sightseeing in der Hauptstadt oder einfach nur dem wunderschönen Sonnenuntergang auf dem Mount Eden in Auckland? Ich muss gestehen, ich habe sehr viele Aktivitäten gemacht, weil es einfach eine so große Auswahl gibt und ich den Angeboten nicht widerstehen konnte.

Außerdem solltest du unbedingt Queenstown in deine Reise mit einplanen. Das Angebot an Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten ist riesig. Es ist nämlich nicht ohne Grund die Abenteuerhauptstadt der Welt. Ein weiterer Geheimtipp von mir ist Stewart Island, eine kleine Insel ganz im Süden, auf der man mit etwas Glück auf Kiwis und Pinguine stößt. Auch die südlichen Polarlichter kann man hier sehen. Alle Aktivitäten, die du gerne machen möchtest, kannst du ganz einfach direkt in der Stray App buchen. Oft hast du den Vorteil, als Stray Gruppe einen eigenen Tour Guide für deine Aktivitäten zu bekommen. Es wird alles für dich organisiert und du kannst dich aufs Wesentliche konzentrieren: dein nächstes Reiseziel.

Reiseplanung per App

Welche Aktivitäten du gerne machen oder ob du deinen Tag einfach mal nur am Meer verbringen und den Moment genießen möchtest, entscheidest du selbst. Auch eine Auswahl an guten Hostels für die jeweiligen Orte findest du in der App. Dort kannst du sie dann ebenfalls direkt buchen. Für mich war das eine große Erleichterung, da all diese Hostels einen guten bis sehr guten Standard haben. So konnte ich mir immer sicher sein, eine gute Unterkunft für die Nacht zu haben.

Es vereinfacht die Reiseplanung immens, da du alles zentral in einer App buchen kannst. Und obwohl die Busroute feststeht, hatte ich nie das Gefühl, unflexibel zu sein. Unterwegs konnte ich mir immer spontan überlegen, wo ich schlafen und was ich erleben möchte. Und da sich alle für etwas anderes interessieren, bist du auch nicht die gesamte Zeit mit der großen Gruppe unterwegs, sondern eher in einer ganz kleinen. Die anderen trifft man dann meistens wieder, wenn es zum nächsten Stopp geht.

An den meisten Orten bleibt der Bus für eine Nacht. Wie lange du tatsächlich an den jeweiligen Stopps verbringst, entscheidest du natürlich selbst. Dementsprechend musst du nur darauf achten, dass du ein Hostel für diese Zeit gebucht hast und auch der nächste Bus für deine Weiterreise noch reserviert werden muss. Je öfter du den Bus wechselst, desto mehr aufregende Menschen lernst du kennen.

Natürlich hast du beim Bus im Vergleich zum Auto nicht die Freiheit, überall hinzufahren, wo auch immer du möchtest und auch auf das klassische Camperleben musst du hier verzichten. Trotzdem bietet dir ein Freestyle Buspass größtmögliche Flexibilität und die Möglichkeit, einzigartige Erinnerungen mit deinen neuen Freunden zu kreieren und mit nach Hause zu nehmen.

Entdecke richtige Geheimtipps

Da Stray dir nicht die reine Touri-Route anbieten möchte, sondern viel Wert auf besondere Erlebnisse legt, gibt es mehrere sogenannte „Strademarks“ auf deiner Route. Das sind Orte, die ein klassischer Tourist nicht kennt und die du nur mit Stray entdecken kannst. Richtige Geheimtipps sozusagen, mit denen du sogar etwas Gutes bewirken kannst. Mit deinem Aufenthalt bei Lake Aniwhenua auf der Nordinsel beispielsweise hilft du der örtlichen Gemeinde, besuchst eine lokale Schule und bringst den Kindern Essen mit. Während deines Aufenthaltes vor Ort begleitet dich ein Maori, ein neuseeländischer Ureinwohner, der dir seine Kultur nahebringt. Auch den traditionellen Haka-Tanz kannst du dort lernen.

Ich fand diese Stopps wirklich besonders, weil sie so einzigartig sind und man wirklich ganz alleine und nur mit seinen Travelmates dort ist. Einige wenige Tage mit den richtigen Menschen fühlten sich für mich so an, als würde ich alle bereits seit vielen Wochen kennen. Rückblickend kann ich sagen, dass mir Stray eine unfassbar schöne und aufregende Zeit beschert hat. Ich bin einfach nur froh, damals dieses Ticket gekauft zu haben.

Stray hat mir eines gezeigt: Es geht nicht nur darum, was du erlebst oder entdeckst auf deiner Reise. Es geht vielmehr darum, mit wem man diese besonderen Erfahrungen macht. Ich habe so viele coole Leute kennengelernt, mit denen ich heute immer noch Kontakt habe und möchte diese wundervollen Menschen nicht mehr missen. Diese Tour ist wirklich einzigartig und war für mich etwas ganz Besonderes. Falls du nun Lust auf eine Bustour bekommen hast, mach sie! Du wirst es nicht bereuen.

P.S.: Du möchtest während deines Work and Travels nicht unbedingt die gesamte Zeit mit einem Bus reisen, hast aber trotzdem Lust, eine Weile mit Gleichgesinnten auf Reisen zu gehen? Dann können wir dir auch unsere Adventure Trips in Neuseeland empfehlen. Hier bist du mit anderen jungen Leuten aus aller Welt unterwegs und entdeckst auf einer von zwei spannenden Routen das Land.