Tanja aus unserem Work and Travel & Co. Team ist eine wahre Expertin auf dem Gebiet der Freiwilligenarbeit. Logisch, dass sie euch nicht nur leidenschaftlich gerne zu unseren Freiwilligenprojekten berät, sondern selbst schon diverse Male in die Rolle des Volunteers geschlüpft ist. So hat sie einige unserer Projekte bereits selbst getestet und dabei Spannendes über die Natur und Kultur der jeweiligen Länder lernen dürfen. Zuletzt hat es sie dafür an den mächtigen Kilimanjaro gezogen. Hier berichtet sie von der Freiwilligenarbeit in Tansania und ihren Erlebnissen in dem artenreichen Naturparadies.
Tanja Schmidt
Team Manager Work and Travel & Co.
Tansania
3 Wochen
Ich wollte an unseren Freiwilligenprojekten am Kilimanjaro als Volunteer teilnehmen und außerdem dem Serengeti Nationalpark einen Besuch abstatten (als großer Bernhard Grzimek Fan ein Kindheitstraum von mir).
Im „Trees for Future“ Projekt habe ich in der Baumschule in Mweka dabei geholfen, die Baumpflänzchen zu hegen und zu pflegen. Auch Unkraut jäten stand mit auf dem Programm – kurzum Gartenarbeit, wie man sie auch von daheim kennt. Mit der Ausnahme, dass man hier die Pflanzen, mit denen man zu tun hat, nicht kennt und viel Neues lernen kann. Unser Volunteerpartner organisiert regelmäßig groß angelegte Baumpflanzaktionen. Diese dienen dazu, dem Raubbau an der Natur entgegen zu wirken und kahle Flächen wieder zu begrünen.
Außerdem kommt man in der Dorfgemeinschaft zum Einsatz – immer dort, wo die Gemeinde gerade Hilfe braucht. So habe ich mit den anderen Volunteers z.B. an einem Tag einen Straßengraben als Drainage ausgehoben, der verhindern soll, dass der Weg bei den heftigen Regenfällen komplett weggespült wird. Diese Arbeit war unsagbar anstrengend, aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen.
Ein- bis zweimal die Woche kommen zudem Frauen aus dem Dorf zum Forest Camp und bestellen die dort angelegten Gemüsegärten. Auch hier helfen die Volunteers bei der landwirtschaftlichen Arbeit.
Außerdem haben wir an einem Nachmittag mit den Frauen aus dem Dorf Plastikmüll kreativ zu neuen Dingen verarbeitet. Umwelterziehung ist auch ein Bereich, wo man sich hier als Volunteer super einbringen kann. Auch wenn die Damen aus dem Dorf kein Englisch konnten: Mit Händen und Füßen sowie Mimik und Gestik konnte man sich doch irgendwie immer verständigen und Lachen ist sowieso eine universelle Sprache. Bei dieser Arbeit hatten wir alle unseren Spaß!
Die Abende haben wir Volunteers meist mit den Camp-Mitarbeitern aus dem Dorf bei Gesellschaftsspielen unter freiem Himmel verbracht. Besonders „Mensch-Ärgere-Dich-Nicht“ war hier ein Favorit bei den Einheimischen und kann trotz Sprachbarrieren ganz leicht gespielt werden. 🙂
Im „Child & Youth Care“ Projekt habe ich andere Volunteers bei ihrem Einsatz in der Stadt Moshi begleitet. Eine der freiwilligen Helfer war in einer Grundschule im Einsatz. Diese wird von einer gemeinnützigen Organisation betrieben und ermöglicht Kindern aus armen Verhältnissen, die keinen Zugang zu staatlichen Schulen haben, eine schulische Bildung. Die Schule konnte sich aus finanziellen Gründen keine Lehrer leisten, sodass hier einheimische Frauen aus der Nachbarschaft abwechselnd mit uns den Unterricht gestaltet haben. Die Kinder haben sich unsagbar gefreut, dass sie Unterricht bekamen – etwas, was man in Deutschland nur selten bei Kindern erlebt. Mit den wenigen Mitteln, die zur Verfügung standen, eine Klasse bei Laune zu halten, ist aber auch eine Herausforderung, die man nicht unterschätzen sollte.
Im „Trees for Future“ Projekt erfolgte die Unterkunft im Kilimanjaro Forest Camp. Dieses liegt im kleinen Dörfchen Mweka auf ca. 1.800 Metern Höhe an den Hängen des Kilimanjaro, dem höchsten Berg Afrikas. Das Camp grenzt direkt an den Kilimanjaro Nationalpark an. Der Regenwald beginnt also direkt vor der Haustür, was zur schönen Folge hat, dass man auch das Tierleben dort live erleben kann. So war’s keine Seltenheit, dass Affen in den Bäumen saßen und einen argwöhnisch beobachteten oder ein Chamäleon gemütlich auf dem Gartengeländer vorbeispazierte. 🙂
Ich habe mir eines der 6-Personen-Safari-Zelte mit drei anderen Volunteers geteilt. Bedenkt man, dass man in der „Wildnis“ wohnt, so sind die Zelte super ausgestattet: Holzstockbetten mit bequemer Matratze und jeder hatte eine eigene Schrankkommode zur Aufbewahrung der Habseligkeiten, die man sogar verschließen konnte. Direkt angeschlossen an das Zelt ist ein WC- und Duschbereich. Hier darf man sich allerdings nichts vormachen: Auch wenn’s nach „Luxus“ aussieht, war Duschen immer eine schnelle Sache, denn das Wasser war meistens kalt.
Vor jedem Zelt gibt es eine Veranda, auf der man sitzen und den herrlichen Ausblick ins Tal genießen kann. Gerade in den Morgenstunden, wenn alles erst langsam erwacht und der Nebel bzw. die Wolken aus dem Tal hochsteigen und sich langsam lichten, sowie abends bei Sonnenuntergang ein fantastischer Anblick. Auch der Sternenhimmel nachts ist spektakulär!
Ich habe mich im Camp unsagbar wohl gefühlt, denn man lebt mitten in der Natur, fernab von Technik und Zivilisation. Es lässt sich dort herrlich abschalten und entspannen.
Im „Child & Youth Care“ Projekt lebt man als Freiwilligenhelfer in einem der Volunteerhäuser in der Stadt Moshi am Fuße des Kilimanjaro. Das Leben im Volunteerhaus ist ähnlich dem im Camp – auch der Standard hier ist einfach und deckt das Nötigste ab. Man lernt sich mit dem wenigen, was man hat, aber schnell zu arrangieren. Anders als im Kilimanjaro Forest Camp wird man im Volunteerhaus in Moshi nicht bekocht! Es gibt eine Küche und man geht – wie ein Einheimischer – auf dem Markt und im nächstgelegenen Supermarkt für sich einkaufen. Meist haben wir Volunteers gemeinsam gekocht, denn gemeinsam ist es dann doch schöner und weniger Aufwand, weil alle mit anpacken.
Während meiner Safari durch den Serengeti Nationalpark habe ich in einem kleinen Zelt geschlafen – vom Partner gestellt, aber Auf- und Abbau lagen in der eigenen Verantwortung. Auch wenn es viele Menschen gibt, die eine Safari mit Lodge-Übernachtung buchen, kann ich die Camping-Variante nur von Herzen empfehlen. Klar bietet einem die Lodge mehr Komfort, aber im Zelt im Schlafsack zu liegen und ganz nah an der Natur zu sein, ist einfach ein Erlebnis, das gehört zu jeder guten Safari dazu!
Chapati – ursprünglich aus Indien stammend, zählt diese Teigspezialität mit zu den Lieblingsgerichten der Einheimischen in Tansania und gehört zu besonderen Anlässen mit zu den Mahlzeiten dazu. Ich habe vor Ort von der Mitarbeiterin im Forest Camp sogar gelernt, wie man diese „Pfannkuchen“ selbst zubereitet und mache es auch heute noch sehr gern daheim.
Ugali – ein Maisbrei, der de facto nach nichts schmeckt, aber sättigt. Daher gehört er für die meisten Einheimischen, die wenig Geld haben, zum Alltag dazu, egal ob zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen. Kombiniert wird’s gern mit Gemüse-Eintöpfen, die dem Ganzen dann Geschmack geben.
Chai-Tee – auch hier eine indische Tradition, die aber zur Küche Tansanias gehört. Gewürzt mit viel Ingwer und meist auch Zucker eine scharfe Sache, aber sehr bekömmlich.
Highlights habe ich einige …
Auch hier gibt es zu viele, als dass man sie alle aufzählen könnte. Ein paar Beispiele:
„The Jambo Song“ (in Swahili) in der Kilimanjaro/Tansania Version.
Alle unsere Länder, in denen wir Freiwilligenprojekte anbieten, findest du übrigens hier.