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Fenjas aufregendes Work and Travel Jahr in Australien

Fenja durfte für ein Dreivierteljahr Down Under ihr Zuhause nennen und hat dort so einiges erlebt. In diesem Blogbeitrag berichtet sie von ihrem einzigartigen Work and Travel Abenteuer in Australien. Mit verschiedenen Jobs, neuen Leuten und einer komplett neuen Umgebung hat sie sich ihr eigenes Bild vom roten Kontinent gemacht und so einige Ups and Downs erlebt. Doch eins steht fest: Es hat sich gelohnt und sie würde es jederzeit wieder genau so machen.

Im Hintergrund: Hornby Lighthouse (Sydney)
Das ist Fenja!

Hallo!
Ich heiße Fenja, bin mittlerweile 20 Jahre alt und durfte vor Kurzem knapp 9 Monate im wunderschönen Australien verbringen. Wo ich überall war, was für Erfahrungen ich sammeln konnte und mit welchen Herausforderungen ich zu kämpfen hatte, möchte ich dir in diesem Blogbeitrag erzählen.

Erste Station: Sydney – größte Stadt Australiens

Blick auf die Harbour Bridge und das Opera House von Sydney

Vom Hochsommer in den tiefsten Winter: Als ich Mitte Juli 2019 in Sydney ankam, war es dort Winter, da die Jahreszeiten in Australien entgegengesetzt zu unseren in Deutschland sind. Schnee gab es zwar keinen, doch besonders nachts und am frühen Morgen war es schon sehr kalt. Trotzdem habe ich von Anfang an jede Sekunde in dieser traumhaften Stadt genossen. Sydney hat schnell mein Herz erobert. Bereits nach dem ersten Blick auf das berühmte Opera House wusste ich: Hier möchte ich definitiv länger bleiben! Ich bekam einen Job als Au Pair und kaum eine Woche nach meiner Ankunft in Australien zog ich schon in das Haus meiner Gastfamilie in einen kleinen Vorort von Sydney. Viele denken, dass das Au Pair Leben sehr glamourös ist und man eigentlich ständig Geld ausgibt. Egal ob beim Shoppen, Auswärts essen, Kinobesuchen, Feiern oder auf Roadtrips an freien Tagen.

Das ist nur teilweise wahr und sicherlich auch sehr von der Gastfamilie abhängig. Ich wurde gut bezahlt und hatte relativ viel frei, sodass viel von dem oben genannten tatsächlich auf mein Leben in Sydney zutreffend war. Aber der Job an sich kann auch sehr anstrengend sein, was einige unterschätzen. Besonders bei jüngeren Kindern trägt man viel Verantwortung und hat viele unterschiedliche Aufgaben. Als Au Pair ist man eben nicht nur Babysitter, sondern auch Spielkamerad Nr. 1, große Schwester, Sorgentelefon, Lehrerin, Taxifahrer, Koch und manchmal auch Putzfrau. Missen möchte ich diese Erfahrung jedoch niemals. Ich habe unglaublich viel über Kinder und auch mich selber dazugelernt sowie einen großen Zuwachs an Selbständigkeit bekommen.

Raus aus Sydney, rein ins Ungewisse

Cape Byron

Nach 5 Monaten neigte sich die Zeit in meiner Gastfamilie dem Ende zu. Mein australisches Weihnachten verbrachte ich mit guten Freunden, die ebenfalls ehemalige Au Pairs aus Sydney waren, bei 30 Grad während eines Roadtrips am Strand in Melbourne. Ein ungewöhnliches, aber sehr besonderes Weihnachtsfest für uns alle. Für Silvester ging es nochmal für ein paar Tage zurück nach Sydney, um dort das wohl schönste Feuerwerk der Welt zu beobachten. Dann hieß es Abschied nehmen. Von meinen Freunden und von Sydney, welches wirklich zu meinem zweiten Zuhause am anderen Ende der Welt geworden ist. Am 2. Januar 2020 ging es für mich ganz alleine (so hatte ich mir das ausgesucht) los auf meine Ostküstenreise in Richtung Australiens tropischen Norden.

Egal ob Großstädte wie Brisbane, kleine süße Orte wie Agnes Water oder die klassischen Highlights vieler Backpacker wie Fraser Island und die Whitsundays – ich habe so viel mitgenommen, wie mir möglich war. Gefallen hat es mir fast überall. Vieles ist auch von den Menschen abhängig, welche man auf so einer Reise trifft und die jeden Ort zu einem ganz eigenen neuen Marmeladenglas voller Lieblingsmomente machen. Um hier nur einige, wenige Highlights meinerseits zu nennen: Byron Bay (DAS Surferparadies mit Hippie Lifestyle), Airlie Beach (ein kleiner tropischer Ort, mit dem ich besonders emotional verbunden bin, da ich hier meinen ersten Fallschirmsprung gemacht habe) und Cairns als nördlichster Stopp meiner Reise (die umliegende Landschaft ist atemberaubend und ein echter Kontrast zum Süden/Südosten Australiens).

Aus Palmen wurden Orangenbäume

Viele Work & Traveller arbeiten auf einer Farm um das 2nd Year Visa zu erhalten.
Auf den Orangenplantagen der „Fruitshack“ Farm

Bis hierhin hört sich mein Aufenthalt in Australien wohl mehr oder weniger paradiesisch an. Natürlich ist nicht immer alles so einfach wie es sich anhört und fast jeder Backpacker wird sich wohl früher oder später mit Schwierigkeiten während des Work and Travel Jahres konfrontiert sehen. Für mich kam mein erster großer Enthusiasmus-Dämpfer als ich nach dem Ende meiner Ostküstenreise einen Job auf einer kleiner Orangenfarm annahm. Mir war eigentlich direkt klar, dass es für mich als absoluter Großstadtmensch eine ziemliche Umgewöhnung sein dürfte. Dass ich schon nach 3 Tagen auf der Farm das Handtuch werfen würde, damit hatte ich dann doch eher weniger gerechnet.

Einen genauen, ausschlaggebenden Grund kann ich Dir für meine schnelle Kündigung nicht nennen. Ich konnte mir für mich persönlich einfach nicht vorstellen, für 3 Monate (so lange wollte ich bleiben, um mir mein Second Year Visa zu erarbeiten) auf dieser Farm mitten im Nirgendwo zu leben und tagein, tagaus mit der gleichen eintönigen, aber körperlich sehr anstrengenden Arbeit zu verbringen. Vielleicht habe ich zu früh aufgegeben, aber es hat sich für mich damals einfach richtig angefühlt. Ich bereue meine Zeit auf der Farm keinesfalls. Es war eine wichtige Erfahrung und ich hätte es bereut, wenn ich es nicht ausprobiert hätte.

Zurück in die Großstadt – diesmal: Melbourne!

Melbourne ist die an der Südostküste Australiens gelegene Hauptstadt des australischen Bundesstaats Victoria.
Blick auf den Yarra River (Melbourne) bei Dunkelheit

Nachdem ich Melbourne schon während eines Stopps auf meinem damaligen Roadtrip mit Freunden über Weihnachten kennengelernt hatte, wollte ich mein Glück nach meinem fehlgeschlagenen Farm Abenteuer dort finden. Dass Melbourne vor allem erst einmal eine völlige
Herausforderung werden sollte, davon ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Ich hatte bisher immer schnell und ohne Probleme Jobs gefunden, warum sollte es in Melbourne anders sein?

Während meiner ersten Woche in Melbourne war ich rundum zufrieden. Mir gefiel die Stadt, ich hatte bereits einige Vorstellungsgespräche für tolle Jobs (von denen ich mir sicher war, dass ich sie bekommen würde), lernte weitere Backpacker kennen und hatte sogar schon eine bezahlbare WG mitten in der Innenstadt mit sympathischen Mitbewohnerinnen gefunden. Doch Melbourne hatte offenbar beschlossen mir zu zeigen, dass in Australien auch nicht immer alles nur perfekt läuft.

Wenn es dann mal nicht so gut läuft…

Aus meinen über 200 Online-Bewerbungen (kein Scherz!) und ca. 10 Vorstellungsgesprächen ergab sich nämlich zunächst nur eins: zahlreiche Absagen. Als ich nach einem Monat erfolgloser Jobsuche endlich eine Zusage bekam, war ich natürlich mehr als glücklich. Und dann kam die Corona-Krise in Australien an. Von einem Tag auf den anderen wurden Geschäfte und Grenzen der Bundesstaaten geschlossen und Ausgangsbeschränkungen verhängt. Ich verlor meinen Job, noch bevor ich meinen ersten richtigen Arbeitstag hatte. Anfängliche Befürchtungen über das Ausmaß dieser Krise wurden leider bittere Realität.

Am 7. April 2020, fast 9 Monate nach meiner Ankunft im für mich bisher schönsten Land der Welt, flog ich zurück nach Deutschland. Früher als geplant, aber mit mehr unvergesslichen Erinnerungen,
lebensverändernden Erfahrungen und tollen Freundschaften als ich mir jemals zu erträumen gewagt hatte. Australien sah mich ganz sicher nicht zum letzten Mal!

Work & Travel Australien
Ein wunderschöner Tag am Meer

Ich möchte mich bei Dir bedanken, dass Du dir die Zeit genommen hast, meinen Blogbeitrag bis zum Ende durchzulesen. Hoffentlich habe ich es geschafft, dir meine Zeit in Australien ein bisschen näherzubringen und dich vielleicht sogar zu inspirieren, die Schönheit und Einzigartigkeit dieses Landes einmal selbst zu erforschen. Ich kann es Dir nur empfehlen!

Hat dir dieser Gastblogbeitrag gefallen? Schaue gerne auch auf Fenjas privatem Blog vorbei und lass dich von weiteren Blogposts rund um das Thema Reisen und Träume inspirieren. Und wenn du gerne mal selbst ins Land der Kängurus und Koalas möchtest, findest du bei uns noch viele weitere spannende Möglichkeiten für deine Australien Reise.