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Typisch Kanada – das Land der Superlative

Was fällt dir ein, wenn du an Kanada denkst? Vermutlich denkst du, genau wie jeder andere, an unglaublich freundliche Menschen, multikulturelle Städte, hohe Berge, kristallklare Seen und weite unberührte Natur. Und wenn man eins sagen kann: Das ist goldrichtig! Die Kanadier sind ein Volk von Herzlichkeit, Gutmütigkeit und Offenheit. Obwohl es den „klassischen“ Kanadier eigentlich so kaum mehr gibt. Nur rund 2 Prozent der Bevölkerung sind Ureinwohner Kanadas, die restlichen 98 Prozent sind tatsächlich allesamt Einwanderer. Ja, aber was ist denn dann überhaupt typisch kanadisch? Anne aus unserem Au Pair Team war selbst vor Ort und verrät es dir!

Moraine Lake

Facts you didn’t know

  • Insgesamt sind 90 % Kanadas unbewohnt
  • Kanada ist nur 1,5 % größer als die USA
  • Kanada verfügt über 10 % der weltweiten Waldfläche
  • Pro Kopf gibt es in Kanada mehr Donut-Läden als in jedem anderen Land der Welt
  • Kanada besitzt mehr Seen als alle anderen Länder der Welt zusammen
  • Ein Mann aus Ontario erfand die hawaiianische Pizza
Kanada ist berühmt für seine atemberaubend schönen Seen.

Warum man Kanadier direkt in sein Herz schließt

Es stimmt, was man sagt: Die Kanadier sind sehr zuvorkommend. Wenn du Hilfe brauchst, sind sie sofort zur Stelle. So werden deine Koffer getragen, wenn du sie nicht selber die Treppe hoch bekommst oder sie entschuldigen sich sogar, wenn eigentlich du es warst, der sie angerempelt hat. Wir sind einmal im tiefsten Schnee mit dem Auto stecken geblieben und ehe wir uns versahen, kamen drei kanadische Männer angerannt und haben uns das Auto aus dem Schnee gezogen. Einen schlecht gelaunten Kanadier wirst du wahrscheinlich nur erleben, wenn seine Lieblingsmannschaft gerade im Hockey verloren hat (Wichtig: In Kanada sagt man Hockey, obwohl man immer von Eishockey spricht!).

Elch

Wenn du neu bist und noch keine Leute kennst, dann ist das in Kanada gar kein Problem! Die Leute gehen immer auf dich zu. Sollte das mal nicht der Fall sein, dann sind sie aber ebenso froh, wenn du sie ansprichst. Man findet immer sofort ein Gesprächsthema, denn die Kanadier lieben Smalltalk. Wenn sie dann noch hören, dass du einen Akzent hast, kann eigentlich nichts schiefgehen. Du wirst dann wahrscheinlich auch merken, dass jeder, mit dem du sprichst, eine Verbindung zu Deutschland hat. Entweder ist es der Opa, der mal in Deutschland gelebt hat, oder eine Tante dritten Grades, die dort auf Reisen war. Ich kann dir auch sagen, dass du wahrscheinlich immer Lob für dein Englisch bekommen wirst. Ich bin mit meinem normalen Schulenglisch nach Kanada gegangen und alle haben mich sehr gelobt. Also wird auch das keine Hürde für dich sein.

Toronto Skyline

Die Kanadier sind auch ein sehr herzliches und gastfreundliches Volk. Man wird immer gegrüßt und nett angelächelt. Passiert das in Deutschland, denkt man gleich, man habe was falsch gemacht. Außerdem kann es auch vorkommen, dass man von fremden Leuten zum BBQ eingeladen wird. Ich war auf einer Fete in Kanada und wurde dort auf mindestens vier Grillabende eingeladen.

Good to know…

… Kanada ist ein sehr junges Land. Zwar sind die ersten Siedler (die „First Nations“) schon vor ca. 30.000 Jahren nach Kanada gekommen, trotzdem feierte man erst 2017 seine Unabhängigkeit mit „150 Jahre Kanada“.

… Kanada gehört bis heute zum Commonwealth und Queen Elizabeth ist das offizielle Staatsoberhaupt.

… der Nationalstolz ist in Kanada kaum zu übersehen. Wo man auch hinschaut, man wird überall die wunderschöne Flagge sehen. Egal, ob an Schulen, auf der Kleidung oder in Einkaufsläden.

Kanadische Flagge

… die Mehrwertsteuer ist in den Preisen noch nicht mit einberechnet. Erst an der Kasse bekommt man den eigentlichen Preis gesagt.

… die Kanadier nennen sich auch häufig selber „Canucks“. Wo dieser Begriff herkommt, lässt sich nicht genau sagen. Man findet ihn aber auch in manchen Mannschaftsnamen wieder, wie z.B. bei den „Vancouver Canucks“.

… in Kanada kann glaube ich jeder Auto fahren, auch wenn man sich ein wenig unsicher fühlt. Die Straßen sind schön breit und somit auch die Parkplätze und prinzipiell herrscht wenig Verkehr.

Kanadischer Highway

… wenn man Essen geht, dann gibt man den Bedienungen immer Trinkgeld. Es wird als unhöflich empfunden, wenn man keines gibt. Wenn es einem gut bis sehr gut geschmeckt hat, dann kann man ruhig immer 15 bis 20 Prozent Trinkgeld geben.

In Kanada ist es üblich, dass man im Restaurant ungefragt ein Glas Leitungswasser bekommt. Das Wasser in Kanada ist zwar sehr chlorhaltig, aber immerhin eine sehr nette Geste. Man kann auch immer wieder nach einem neuen Glas Wasser fragen. In manchen Restaurants bekommt man sogar einen „Free Refill“ von unalkoholischen Getränken so oft man möchte.

Wenn man in Kanada essen geht, dann geht man allerdings wirklich nur wegen des Essens dort hin. In Deutschland bleibt man noch lange sitzen, bestellt sich noch etwas zu trinken und quatscht bis in den Abend. Das ist in Kanada leider nicht der Fall. Du wirst merken, dass die Kellner relativ schnell nach dem Essen mit der Rechnung kommen und man wieder gehen muss.

Kanadas Spezialitäten

Der Klassiker bei den Kanadiern ist die Poutine. Obwohl sie aus meinen Erfahrungen am häufigsten doch eher von den Touristen bestellt wird. Man kombiniert Pommes mit Bratensoße und gibt noch ordentlich Käse hinzu. Poutine kann aber auch in verschiedensten Abwandlungen gegessen werden.

Poutine

Ein anderer Klassiker ist natürlich der Ahornsirup. Wie schon auf der Flagge zu sehen, ist das Ahornblatt das Nationalsymbol Kanadas. Praktisch jeder Kanadier hat Ahornsirup daheim. Besonders lecker ist es auf selbstgemachten Pancakes morgens zum Frühstück.

Ahornsirup

Sowohl Touristen als auch die Einheimischen gehen oft zu Tim Hortons. Das ist quasi der Starbucks der Kanadier. Hier ist es viel günstiger und meiner Meinung nach auch leckerer. In jeder Stadt findet man immer einen Tim Hortons. Besonders empfehlenswert sind die kleinen Timbits. Das sind die „Löcher“ der Donuts und sie werden in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen verkauft.

Tim Hortons

Eine weitere Sache, die alle Kanadier zu Hause haben, ist „Kraft Dinner“. Besonders beliebt ist das Mac ’n‘ Cheese. Hier ist die Meinung oft gespalten. Manche lieben es, manche hassen es. Ich persönlich fand es ab und an ganz lecker, weil man es aus Deutschland nicht so kennt.

Eines der Nationaltiere Kanadas ist der Biber. Und daher ist der „Beaver Tail“ auch ein sehr klassisches Essen dort. Das ist ein frittierter Teig, der in Form eines Biberschwanzes geformt wird. Man kann ihn entweder süß oder herzhaft genießen.

Die kanadische Sprache

Hi, how are you?

Hier erwarten die Kanadier keine Antwort von dir. Das musste ich auch erst erfahren, als ich im Supermarkt an der Kasse so begrüßt wurde und nett in das Gespräch gestartet bin. Als ich mit „Good, how are you?“ geantwortet habe, kam keine Antwort zurück. Nach ein paar mal habe ich dann auch verstanden, dass dies einfach nur eine Höflichkeitsfrage ist. Am Anfang musste ich mich daran gewöhnen und fand es auch ehrlich gesagt ein bisschen nervig. Aber mit der Zeit freundet man sich damit an und macht es irgendwann unbewusst selber auch.

Eh?

Das „Eh“ ist ungefähr gleichzusetzen wie im Deutschen das „…, ne?“ oder „…, nicht wahr?“ am Satzende. Beispielsweise wenn man sagt „The weather is good, eh?“. Theoretisch lässt es sich aber eigentlich all universell an alles dran hängen.

Tuque/Toque/Touque

Dieses Wort hat keine richtige oder falsche Schreibweise. Darunter versteht man eine Wintermütze, meistens aus Baumwolle.

Sorry!

Ich glaube, dass „Sorry“ das meist benutzte Wort der Kanadier ist. Egal, ob du etwas getan hast oder dein Gegenüber – von Kanadiern kann man immer davon ausgehen, dass sie sich entschuldigen. Und genau das solltest du auch annehmen, wenn du dort bist. Dies ist auch eine Frage der Höflichkeit.

Honey/ Darling

Vor allem wenn man mit älteren Damen spricht, kann es gut vorkommen, dass sie dich Darling nennen. Auch, wenn du sie gar nicht kennst. Am Anfang mag das vielleicht komisch rüberkommen, aber wenn man einmal Bescheid weiß, dann hat das auch etwas Familiäres.

Loonie und Toonie

Der Loonie ist im kanadischen die Ein-Dollar-Münze, der Toonie die Zwei-Dollar-Münze. Meiner Meinung nach ist das kanadische Geld eines der schönsten der Welt. Die Münzen sind zwar anfangs sehr schwer zu unterscheiden, aber wenn man sich einmal dran gewöhnt hat, dann klappt auch das.

Kanadische Dollarscheine

Die sportlichen Kanadier

Tatsächlich ist der offizielle Nationalsport in Kanada „Lacrosse“. Wenn man aber über Sport in Kanada nachdenkt, dann muss man eigentlich sofort an Hockey denken. Sobald die Sommersaison vorbei ist und die Seen anfangen zuzufrieren, findet man die Kanadier, egal ob jung oder alt, auf dem Eis. In der Wintersaison waren wir fast jede Woche bei einem Hockeyspiel. Das kann ich auf jeden Fall empfehlen! Die Stimmung ist so überwältigend und man ist sofort im Spiel drin.

Toronto Maple Leafs Stadion

Insgesamt kann ich aber auch aus Erfahrung sagen, dass die Kanadier ein sehr sportliches Volk sind. Im Winter wird dann nicht nur Hockey gespielt, sondern die meisten Kanadier fahren jedes Wochenende in die Berge zum Ski und Snowboard fahren. Die Skisaison geht sogar in manchen Gebieten bis in den Juni. Dort gibt es oft Fun Parks, wo man Stunts auf den Skiern lernen und über Rampen springen kann.

In den Schulen haben die Kinder außerdem eine große Auswahl an Sportaktivitäten. So können sie dort beispielsweise Fußball, Lacrosse oder Basketball spielen oder in der Cheerleader Gruppe tanzen.

Lacrosse

Auch der Super Bowl wird in Kanada sehr ernst genommen und jeder schaut ihn gerne an. Mein liebstes typisches Erlebnis war, als ich vollkommen fertig von einem wunderschönen Tag in den Bergen vom Ski fahren nach Hause zu meiner Gastfamilie gekommen bin. Dort angekommen saßen alle zusammen um den Fernseher versammelt, haben Burger gegessen und meine Gasteltern Bier getrunken. Ohne auch nur zu zögern, haben sie mir Platz gemacht, mir Burger und Getränke angeboten und wir haben alle zusammen den Super Bowl geschaut. Das sind Erinnerungen, die man nie vergisst. Ich kann wirklich sagen, dass Kanada zu meinem zweiten Zuhause geworden ist.

Wenn dich Kanada interessiert…

Schön, dass du bis hierhin durchgehalten hast. Ich hoffe, dass du die ganzen positiven Klischees der Kanadier auch genauso toll erfahren kannst, wie ich es getan habe und eine einmalige Zeit im Land der Superlative hast!

Wenn dich das wunderschöne Land interessierst, dann schaue gerne mal bei uns vorbei und finde dein perfektes Auslandsabenteuer. In Kanada bieten wir folgende Programme an: Au Pair, Work and Travel, Farmwork and Travel, Adventure Trips, Freiwilligenarbeit, Auslandspraktikum, Schüleraustausch, Sprachreisen und Studieren in Kanada.