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Leas Volunteer Reise nach Thailand

Lea hat an unseren Freiwilligenprojekten in Thailand teilgenommen und berichtet in diesem Blogbeitrag von ihren Erlebnissen.

Meinen Rucksack hatte ich schon zwei Wochen vor Abflug gepackt, ausgepackt und wieder neu gepackt. Die Vorfreude stieg immer mehr. Am Flughafen wurde ich plötzlich sehr nervös, und das nicht nur weil ich Flugangst hatte. Noch nie zuvor war ich soweit weg von Zuhause, und dann auch noch alleine. So wirklich realisierte ich es erst, als ich mich von meiner Familie verabschiedet hatte und von jetzt auf gleich alleine war. Von da an war klar, nun bin ich auf mich gestellt.
Nach 11 Stunden Flugzeit war ich endlich in Bangkok angekommen. Am Flughafen holte ein Mitarbeiter von der Partnerorganisation vor Ort mich und noch zwei weitere Volunteers ab und 3 Stunden später waren wir endlich in unserer Unterkunft in Singburi angekommen. Nachdem wir unser Gepäck in unsere Zimmer gebracht hatten, aßen wir gemeinsam zu Abend. Die anderen Volunteers waren sehr offen. Wir kamen direkt ins Gespräch und spielten Karten. Vor Ort habe ich mir alle möglichen Freiwilligenprojekte durchgelesen, die man machen konnte. Es waren so viele mehr, als auf der AIFS Website stehen. Die anderen Volunteers erklärten mir, dass man die Projekte ganz einfach wechseln kann. Es wäre hier sogar üblich. Genau das tat ich dann.

Ich begann mit der kulturellen Einführungswoche, Siam Culture Week genannt. Unser Programm fing morgens um 9 Uhr an und ging ca. bis 15/16 Uhr, abhängig davon, welchen Auslug wir machten. In dieser Woche besichtigten wir sehr viele buddhistische Tempel, hatten eine thailändische Kochstunde, einen Sprachkurs in dem wir die Basics auf Thai lernten und wir besichtigten sogar eine Schule und durften dort mit den einheimischen Kindern spielen. Für mich war es unglaublich interessant, so viel über die Religion und Kultur der Thais zu erfahren. Mein Highlight der Woche war ganz klar der Affentempel! Dort liefen so viele kleine und große Affen rum, die wir füttern durften. Dabei saßen sie auf unseren Schultern und Armen.

Affentempel in Thailand
Am Wochenende waren wir zu sechst auf eigene Faust in Bangkok unterwegs. Wir waren fasziniert von der Stadt und besonders von den Menschen. Thailand heißt nicht umsonst „Land des Lächelns“.

In meiner zweiten Woche habe ich das Freiwilligenprojekt "Marine Conservation" gemacht. Unsere Unterkunft war ca. 10 min vom Strand entfernt. All unsere Mahlzeiten haben wir in einer Art Bar am Strand zu uns genommen. Wie üblich für Asien gab es dort sehr viel Reis, im Unterschied zur ersten Woche sogar zum Frühstück. Zum Programm: An zwei Tagen waren wir an drei verschiedenen Buchten schnorcheln. Solche Landschaften kannte ich bislang nur von Bildern. Wir konnten traumhafte Korallenriffe sehen. Des Weiteren haben wir Platten aus Beton gegossen, welche zur Neubildung von Korallen beitragen sollen. Wir haben eine Konstruktion aus Tauen gebaut, in welche die Fische ihre Eier legen können und Mangrovenbäume gepflanzt. An einem anderen Tag haben wir den Strand gesäubert. Zurückblickend auf diese Woche muss man aber sagen, dass die Freizeit eindeutig überwog. Wie in jeder Woche waren die Abende frei. Direkt am Strand befand sich eine Karaokebar. Anders als ich es von Deutschland kenne, standen die Einheimischen dort Schlange, um auf der Bühne zu singen. Mein Highlight dieser Woche war das Kajak fahren.

Die restlichen Wochenenden verbrachte ich leider größtenteils in Nachtbussen, Zügen oder Trucks. Teilweise waren wir 20 Stunden lang unterwegs, um zu unserem nächsten Projekt zu fahren. Vom Süden in den Norden und danach wieder zurück. Jeder Transfer war allerdings sehr gut organisiert, wir wurden zu den Haltestellen gebracht und auch abgeholt und uns wurde immer ganz genau gesagt wo wir ein-, aus- oder umsteigen mussten. Ich habe mich keine einzige Minute lang verloren gefühlt.
In meiner dritten Woche habe ich das Elefantenprojekt in Umphang gemacht. Die Fahrt dorthin war nicht sehr angenehm. Wir fuhren gemeinsam mit sehr vielen anderen Menschen in einem kleinen, offenen Truck eine Strecke mit 1219 Kurven. Manche mussten stehen und andere saßen sogar im Fußraum. Obwohl es nur 80 km Luftlinie waren, haben wir 5 Stunden gebraucht. Da wir am Montag sehr erschöpft von der Reise waren, ging dieses Projekt erst am Dienstag los. Jeden Morgen um 9 Uhr fuhren wir in eine Art Dschungel. Hier haben wir Bananenbäume gefällt. Dabei ließ sich auch die ein oder andere Blase an den Händen nicht vermeiden. Wir luden sie auf den Truck und fuhren zu den Elefanten, wo wir diese nochmal viertelten und dann an die Elefanten verfütterten. Während die fraßen, gab uns unser Koordinator etwas Basis-Wissen über die Tiere. Es war beindruckend zu sehen, wie sie die Stämme ganz einfach mit ihrem Rüssel nahmen. Unser Mittagessen kochten wir in einer Schale über einer Feuerquelle direkt am Fluss bei den Elefanten. 

In den Nachmittagen sind wir zu verschiedenen Wasserfällen gefahren (u.a. zum größten Wasserfall in Thailand) oder sind auf einen ca. 500 m hohen Berg geklettert und haben dort den Sonnenuntergang geschaut. Mein Highlight dieser Woche war unsere Rafting Tour. Wir sind über einen Fluss gefahren, der durch eine traumhafte Landschaft führte. Ich habe mich gefühlt wie in einer Fantasiewelt. Rechts, links und teilweise sogar über uns Gesteinswelten und kleine Wasserfälle.

Baden unter einem Wasserfall in Thailand

In der letzten Woche habe ich mich für das Hua Hin Beach Week Combi Programm entschieden. Hier besuchten wir an den Vormittagen verschiedene Tempel und View Points, von welchen wir die Stadt von oben sehen konnten, und in den Nachmittagen jeden Tag einen anderen Strand. Die Abende verbrachten wir entweder auf Nachtmärkten oder in Diskotheken gemeinsam mit unserem Koordinator.

Zum Schluss möchte ich noch etwas über Thailand allgemein loswerden: Das Leben vor Ort ist für uns Europäer unglaublich günstig, mit Ausnahme der Kosmetika. Zum Beispiel hat man dort eine Flasche Cola für umgerechnete 20 ct bekommen, aber eine neue Tube Sonnencreme konnte man erst ab 5 Euro erwerben, und ich spreche hier von einer 25 ml Tube. Anders als in Deutschland weigern sich hier die Taxifahrer mit Taximeter zu fahren, da dieser noch günstiger als der Festpreis wäre. Wir haben für ca. 45 min zu dritt 5 Euro bezahlt, was vergleichsweise immer noch sehr günstig ist. Die Menschen dort sind sehr aufgeschlossen. Auch wenn wir uns kaum mit ihnen verständigen konnten, da nur sehr wenige von ihnen Englisch sprechen, ein Lächeln hat man fast immer bekommen. Da wir, mit Ausnahme von unserem Wochenende in Bangkok, meistens in nicht typisch touristischen Gebieten untergebracht waren, hatten viele Einheimische noch nie oder sehr selten Europäer gesehen. Einige fragten uns, ob sie ein Foto mit uns machen könnten, und andere fotografierten uns einfach so.

Zurückblickend kann ich sagen, dass ich diese Reise jederzeit noch einmal machen würde. Es hat mir sehr gut gefallen und ich habe wertvolle Erfahrungen gemacht, die ich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen werde. Dort habe ich so viele Erlebnisse machen können, zu denen ich als normaler Tourist niemals die Chance gehabt hätte.

In meiner Zeit alleine auf der anderen Seite der Welt bin ich über mich hinaus gewachsen. Es hat nicht nur meine Persönlichkeit gestärkt, ich konnte dort auch Freundschaften fürs Leben knüpfen.

Thailand ist ein unglaublich interessantes Land und ich empfehle jedem, der die Chance dazu hat, einen Auslandsaufenthalt zu machen, denn diese Erfahrungen wird euch keiner mehr nehmen können.

Lea

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